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Das kolorektale Karzinom: Der Weg vom Primärtumor zur Metastase

Metastasen (d.h. Tochtergeschwülste) stellen die Haupttodesursache bei Patienten mit einem kolorektalen Karzinom dar. Ein eingehendes Verständnis der Mechanismen, die der metastatischen Ausbreitung kolorektaler Tumorzellen zu Grunde liegen, bietet daher eine Basis für neue, innovative Therapiekonzepte.

Die Klinische Forschergruppe 227 (KFO 227) dient der Aufklärung des komplexen Prozesses der Metastasenentstehung, welche sich in mehreren Schritten vollzieht (metastatische Kaskade): Zunächst bewirken bestimmte genetische Veränderungen einen pro-metastatischen Phänotyp von Tumorzellen, welcher unter anderem mit der Fähigkeit zu infiltrativem Wachstum und zur Invasion benachbarter Blut- oder Lymphgefäße verbunden ist. In der Folge erreichen Tumorzellen das Blutgefäßsystem, wo sie als zirkulierende Tumorzellen (CTCs) transportiert werden. CTCs können sich als disseminierte Tumorzellen (DTCs) in entfernten Organen niederlassen und ruhen, ohne dabei ihr metastatisches Potential zu verlieren. Schließlich wandern CTCs am Ort der Metastasenentstehung aus dem Blutgefäßsystem aus (Extravasation). Um hier zu einer Metastase auswachsen zu können, benötigen sie ein Selbsterneuerungspotential, welches sogenannten Tumor Initiating Cells (TICs) zu eigen ist. Während des gesamten Prozesses der Metastasenentstehung müssen Tumorzellen der Immunabwehr entgehen.

Die KFO 227 ist ein Zusammenschluss von Ärzten und Wissenschaftlern aus den Bereichen der Tumorchirurgie, der Onkologie, Pathologie, translationalen Onkologie, Stammzellbiologie, Molekulargenetik und der Tumorimmunologie. Insgesamt wurden acht Subprojekte (SP1-8) definiert, welche sich spezifisch mit relevanten Ereignissen der metastatischen Kaskade befassen: Welche genetischen und epigenetischen Veränderungen von Tumorzellen begünstigen die Metastasenentstehung (SP3, SP4), und welche Merkmale zeichnen TICs aus (SP2)? Welche molekularen Mechanismen regulieren das infiltrative Wachstum und das Überleben von Tumorzellen (SP8), und wie werden sie durch das hypoxische Tumormilieu beeinflusst (SP6)? Welche biologischen Eigenschaften liegen dem tumorigenen Potential von CTCs und DTCs zugrunde (SP1)? Schließlich: Wie interagieren lokale und systemische Immunantworten während der Metastasenbildung (SP4, SP5), und wie können metastasierende Tumorzellen der Überwachung durch das Immunsystem entgehen (SP5)?

Alle Subprojekte beruhen in ihren Analysen auf den Tumorproben von denselben Patienten, die durch das gemeinsame C-Projekt zur Verfügung gestellt werden. Dadurch ist es möglich, ein umfassenderes biologisches und molekulares Verständnis der Tumorprogression und metastatischen Kaskade für den einzelnen Patienten zu entwickeln.

Chirurgische Universitätsklinik Heidelberg
Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie
Im Neuenheimer Feld 110
69120 Heidelberg